
|
|
|
Goldwäscherei
|
|
Das Rheingold entstammt alten Quarzgängen des Grundgebirges der Alpen. Es kommt vor allem in Form von Flittern vor.
Es ist überall in den eiszeitlichen Kies- und Sandablagerungen vorhanden. Dabei ist es weniger in den feinen Sanden,
als vielmehr in der mit Geröll durchsetzten kiesigen Fraktion zu finden.
Gesicherte Nachweise über die Goldwäscherei entlang dem Rhein stammen aus den Jahren 667, 778 und 823.
Aktenkundig ist die Goldwäscherei in der Gegend um Rastatt und Karlsruhe aus dem 14. Jahrhundert:
1317 (Linkenheim), 1326 (Schwarzach), 1338 (Plittersdorf, Ottersdorf und Muffenheim), 1355 (Seltz).
Bis kurz vor dem Ende der Goldwäscherei waren die Goldwäscher ausschließlich Einheimische:
Bauern, Fischer und Handwerker im Nebenerwerb. Es gab keine Goldwäscherzünfte.
In Baden wurden zwischen 1748 und 1874 360 Kilogramm Rheingold an staatliche Stellen abgeliefert.
Aus dem Rheingold wurden vor allem Münzen hergestellt. Die meisten Münzen der Markgrafschaften Baden-Baden und Baden-Durlach
sowie des späteren Großherzogtums Baden waren aus Rheingold.
Im "Dritten Reich" gab es nochmals das Unterfangen, die Goldwäscherei am Rhein zu reaktivieren. Im Rahmen von
Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen und mit der Absicht die Reserven der Reichsbank aufzustocken, wurden in den Jahren 1935 bis 1943
entlang dem Rheinabschnitt zwischen Goldscheuer südlich von Kehl und Leimersheim nördlich von Karlsruhe mehrere Versuche gestartet.
In dieser Zeit entstand auch der "Goldkanal" bei Illingen. Das Unternehmen war mit insgesamt rund 300 Gramm wenig ergiebig.
Am 23. Juni 1943 wurde die Goldgewinnung offiziell eingestellt.
|
|
Goldbrücke über den Sandbach
|
|
Gedenkstein an der Goldbrücke über den Sandbach
|
|
In der Nähe von Iffezheim gibt es eine kleine Brücke über den Sandbachkanal, die den Namen "Goldbrücke" trägt,
in Erinnerung daran, dass hier einst nach Gold gegraben wurde.
Die Brücke wurde im Rahmen von "Notstandsarbeiten" bei der Kanalisierung der Sandbach errichtet.
|
|
Literatur
|
|
Goldwaschen früher Nebenerwerb in erntefreier Zeit, Interview mit Wolfgang Kohler, Badisches Tagblatt 16.02.2010
|
|
|
|
|
|