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Wasserkraftwerke am Oberrhein
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Der Versailler Vertrag von 1919 sprach Frankreich das alleinige Recht zu, das Wasserkraftpotential des Rheins zu nutzen.
So enstand der Rheinseitenkanal. Die Ableitung des Rheinwassers erfolgte bei Märkt, nördlich von Basel.
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Kraftwerke am Rheinseitenkanal
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Ab 1928 errichtete Frankreich am abgeleiteten Rheinseitenkanal vier Kraftwerke:
Kembs (1932 vollendet), Ottmarsheim (1952), Fessenheim (1956), Vogelgrün (1959).
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Die Schlingenlösung
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Ab 1956 kamen vier weitere Wasserkraftwerke in Form einer jeweiligen Kanalschlinge gebaut ("Schlingenlösung") dazu:
Marckolsheim (1961), Rhinau (1963), Gerstheim (1967), Straßburg (1970).
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Vollausbau bzw. Ausbau im Flussbett
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Der deutsch-französische Staatsvertrag vom 4. Juli 1969 sah unterhalb von Straßburg den gemeinsamen Ausbau des Rheins vor.
Nun sollten im voll kanalisierten Flussbett Staustufen errichtet werden ("Vollausbau").
Die Staustufe in Gambsheim wurde 1974 fertiggestellt und die Staustufe in Iffezheim 1977.
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Nichtbau der Staustufe Au ⁄ Neuburg rettet Rastatter Rheinaue
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Die nächste Staustufe sollte bei Au ⁄ Neuburg folgen. Mit jeder Staustufe ergab sich jedoch das Problem,
dass im Unterwasser einer solchen Staustufe verstärkt die Sohlenerosion einsetzte.
Um letztlich nicht den ganzen Oberrhein aufstauen zu müssen, musste eine Lösung gefunden werden,
die man auch in Form der Geschiebezugabe fand. Und weil sich mittlerweile zudem die Diskussion um Hochwasserschutz
und Naturschutz verstärkt hatte, wurde die Staustufe bei Au ⁄ Neuburg nicht mehr gebaut.
Somit blieb die Rastatter Rheinaue als erste frei überflutbare Aue am Oberrhein erhalten.
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Wasserkraftwerke am Hochrhein
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Bereits in dem Abschnitt vor dem Oberrhein - am Hochrhein - wird die Wasserkraft des Rheins intensiv zur Energiegewinnung genutzt.
Der Hochrhein beginnt mit dem Ausfluss des Rheins aus dem Untersee des Bodensees bei Stein am Rhein und
reicht bis zum Basler Rheinknie.
An der 145 km langen Strecke zwischen dem Bodensee und Basel befinden sich zwölf Wasserkraftwerke.
Auf das erste Flusskraftwerk bei Schaffhausen folgen das Ausleitungskraftwerk Rheinau, die Kraftwerke bei Eglisau-Glattfelden und bei Reckingen
sowie nach dem Zufluss der Aare das Kraftwerk Albbruck-Dogern. Bis Basel folgen weitere sieben Kraftwerke.
Zu den zwölf Kraftwerken gehören elf Staustufen; die Staustufe Augst/Wyhlen wird von zwei Kraftwerken genutzt.
Zu den Kraftwerken bis Basel gehört auch das Wasserkraftwerk Rheinfelden.
Das Alte Wasserkraftwerk Rheinfelden wurde 1894 bis 1898 erbaut und war mit 20 Turbinensätzen bei einer Leistung von zehn Megawatt
das größte europäische Wasserkraftwerk seiner Zeit. Es musste jedoch im Jahre 2011 dem Neuen Wasserkraftwerk Rheinfelden weichen.
Dieses nahm 2011 nach einer achtjährigen Bauzeit mit vier Turbinen und 100 Megawatt Leistung den Betrieb auf.
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