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Das Murgtal
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Murg bei Schönmünzach
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Murg bei Forbach, wildromantisch
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Murg vor Rastatt, kanalisiert
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Die Murg, die dem Tal den Namen gab, ist ein rechter Nebenfluss des Rheins.
Sie hat zwei Quellbäche: die am Schliffkopf entspringende Rechtmurg (auch Weißmurg)
und die beim Ruhestein entstehende Rotmurg.
Im Baiersbronner Teilort Obertal vereinigen sie sich zur Murg.
In Baiersbronn selbst fließt der vom Kniebis her kommende Forbach dazu.
Es gibt mehrere Deutungen, woher der Name Murg stammt. Sicher ist nur,
dass er weit in die Frühgeschichte zurückreicht.
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Im obereren Murgtal um Baiersbronn finden wir noch breite Wiesen vor. Das Gebiet gehörte einst zu Württemberg.
Das mittlere Murgtal, das sind wilde Gebirgsschluchten mit der Murg als Wildwasser, sofern sie Wasser führt.
Im unteren Murgtal wird das Tal wieder breiter und die Murg fließt ruhiger dahin.
Das Gebiet um Gernsbach und Gaggenau ist bereits industriell geprägt, durch die Papier- und Pappeindustrie
und den Kraftfahrzeugbau. Dieser Talabschnitt ist badisch.
Im Unterlauf fließt die Murg schließlich durch Rastatt hindurch und bei Steinmauern in den Rhein.
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Unterwegs fließen der Murg von den Höhen des Schwarzwaldes etwa 50 Gebirgsbäche zu. Dort finden wir
Hochmoore - bekannt ist das Hochmoor am Kaltenbronn - und Karseen.
Am Ende der Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren gab es im Nordschwarzwald rund 35 Karseen.
Davon sind keine zehn mehr übrig geblieben; der Rest ist verlandet. Aber jeder dieser übriggebliebenen Seen
ist eine besondere Naturschönheit und allemal einen Besuch wert.
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Murgtalwanderweg, Murgleiter, Seensteig bei Baiersbronn, Gernsbacher Runde
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Von der Quelle der Murg, dem Schliffkopfgebiet, bis zur Mündung in den Rhein sind es 95 km und
ein Höhenunterschied von 760 m (875 m bis 115 m). Der Murgtalwanderweg ist entweder
mit einer blauen Raute oder einem speziellen Murgtalwanderweg-Zeichen gekennzeichnet.
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Schwarzwaldverein Bezirk Murgtal → Murgtalwanderweg
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Die Murgleiter führt von Baiersbronn nach Gernsbach, oder umgekehrt.
In beiden Städten gibt es ein Einstiegsportal.
Der Name rührt daher, dass die Route sprossenartig mit der Murg und der Stadtbahn verbunden ist.
Die Route ist 66,6 Kilometer lang und wird in drei Etappen empfohlen.
Das Logo der Murgleiter zeigt ein stilisiertes, grünes "M" auf grauem, blau umrandeten Rhombus.
Die Murgleiter hat die Anerkennung als Premiumweg erhalten.
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Die Murgleiter wurde im Jahre 2011 um zwei weitere Sprossen erweitert.
Die erste Sprosse ist eine Extratour und führt von Baiersbronn zu den Murgquellen auf dem Schliffkopf.
Die fünfte Sprosse ist eine Verlängerung von Gernsbach durch dessen Altstadt hindurch über den Merkur bis zum Unimog-Museum
in Bad Rotenfels. Die Murgleiter erweitert sich damit auf etwa 107 Kilometer.
Mit der Erweiterung wurde die Murgleiter vom Deutschen Wanderinstitut im Jahre 2011 zugleich
auf 59 Erlebnispunkte hochgestuft und damit bundesweit zum höchst zertifizierten Streckenwanderweg erkoren.
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Die Murgleiter (Gernsbach) bzw.
Die Murgleiter (Baiersbronn)
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Weitere ausgezeichnete Wanderrouten sind die
Gernsbacher Runde und der
Seensteig bei Baiersbronn.
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Das Murgtal ist verkehrstechnisch gut erschlossen.
Da ist zum einen die Murgtalbahn, die von Rastatt über Baiersbronn hinaus bis nach Freudenstadt (und Eutingen im Gäu) führt.
Und da ist zum anderen die Bundesstraße 462, die ebenfalls über Baiersbronn und das Murgtal hinaus
bis nach Freudenstadt (und weiter nach Rottweil) verläuft.
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Murgtalbahn
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(Quelle: Wikipedia →
Murgtalbahn, GNU Free Documentation License)
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Es war eine lange Geschichte vom ersten Eisenbahnkilometer bis zum durchgängigen Eisenbahnverkehr
zwischen Rastatt und Freudenstadt, genau 60 Jahre von 1868 bis 1928. Das untere Murgtal gehörte
zum Großherzogtum Baden und das obere Murgtal zum Königreich Württemberg. Erst mit der Gründung
der Deutschen Reichsbahn gelang der Durchbruch.
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Schließlich pachtete im Jahr 2000 die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) die Murgtalbahn langfristig
von der Deutschen Bahn AG und elekrifizierte sie vollends und baute sie für den Stadtbahnverkehr aus.
Die Endbahnhöfe in Rastatt und Freudenstadt sind weiterhin dem DB Netz unterstellt.
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Die Grenzen von Baden und Württemberg wirken jedoch noch heute. Der untere Abschnitt zwischen Rastatt
und Kirschbaumwasen ist dem Karlsruher Verkehrsverbund zugeordnet, der obere Abschnitt zwischen
Schönmünzach und Freudenstadt gehört zur Verkehrs-Gemeinschaft Landkreis Freudenstadt. Das heißt,
bis Kirschbaumwasen gilt die Regio-Karte, ab Schönmünzach benötigt man eine RegioX-Karte,
wenn man sich für eine Tageskarte entscheidet.
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Ins Murgtal verkehrt die Stadtbahn-Linie S41.
Die Eilzüge ins Murgtal ab Karlsruhe Hbf DB verkehren als Linie S31.
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Wikipedia → Murgtalbahn
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Bundesstraße 462
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Die Bundestraße B 462 führt von Rastatt über das Murgtal und Freudenstadt bis nach Rottweil.
Der Abschnitt von Rastatt bis Freudenstadt ist auch als Schwarzwald-Tälerstraße bekannt
und neben der Schwarzwaldhochstraße (B 500) eine der beliebtesten Tourismus-Straßen
im Schwarzwald. In Freudenstadt kommen beide Straßen zusammen.
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