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Geologische Wanderung von Gaggenau durch das Fichtental
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Das Traischbachtal
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Aufschluss ...
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... am Waldseebad
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Aufschluss und Steinbruch ...
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... im Traischbachtal (Porphyrkonglomerat)
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Löwenzahn mit Zitronenfalter
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Auf dem Wanderweg
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Schindelklamm: Tonschiefer
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Schindelklamm: Rotliegendes
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Weg zum Kuppenheimer Steinbruch
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Kuppenheimer Steinbruch
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Muschelkalk: versteinerte Seelilienstiele
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Vorbemerkung
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Die Gegend zwischen Gaggenau und Baden-Baden gehört zum Gebirgsvorland des Schwarzwaldes
und ist in zahlreiche Schollen unterteilt, die zudem schräggestellt sind.
In kaum einem anderen Gebiet findet man Schollen aus so vielen verschiedenen Erdzeitaltern
auf solch einem engen Raum zusammen.
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Beschreibung der Route
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Wir beginnen die Wanderung an der S-Bahn-Haltestelle Gaggenau Bahnhof,
durchqueren nach Westen hin die Bahnhofspassage, überqueren auf der Konrad-Adenauer-Brücke die Murg,
biegen nach rechts in die Schulstraße und später nach links in die Waldstraße ein.
Letztere führt mit einer Brücke über die Murgtal-Bundesstraße (B462) und wir befinden uns nun
beim Gaggenauer Sportzentrum (145 m ü. NN) und dem Auslauf des Traischbachtals in das Murgtal hinein.
Unser nächstes Ziel ist das 1,2 km entfernte Waldseebad (182 m ü. NN) im Traischbachtal.
Sowohl der Weg links am Waldesrand entlang als auch der Weg rechter Hand
um das Traischbachstation herum führen dorthin.
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Nun begeben wir uns hinüber zum anderen Tal- bzw. Waldrand (Traischbachtal 180 m ü. NN, 1,4 km zum Bückelfirst),
nahe dem Restaurant.
Bereits nach etwa 300 m auf dem Willi-Echle-Weg kommen wir zu einem ehemaligen Steinbruch im Traischbachtal.
Nach einem kleineren Aufschluss erwartet uns der größerer Steinbruch mit einer ca. 10 m mächtigen
und etwa 30 m breiten Wand aus Porphyrkonglomerat aus dem dem Oberen Rotliegenden.
Wurden die abgebauten Steine zur Befestigung der Ebersteinburg, deren Ruine vom Traischbachtal
aus leicht erwandert werden kann, verwendet? (Bergfried und oberer Teil der Schildmauer bestehen aus Buntsandstein,
der untere Teil der Schildmauer jedoch aus Porphyrkonglomerat.)
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Beim Bückelfirst (280 m ü. NN) verlassen wir den Willi-Echle-Weg und biegen nach rechts ab
in Richtung Fünfbrunnen (0,8 km).
Beim Rödelhangweg (285 m ü. NN) halten wir uns ebenfalls rechts,
bleiben bei dem Hinweisschild Traischbach auf dem Hauptweg und erreichen schließlich
die Wegekreuzung Oberer Rötelweg (284 m ü. NN). Hier biegen wir rechts ab.
Es geht leicht bergab zum 400 m entfernten Kuppenheimer Zimmerplatz (270 m ü. NN), der zu einer
kleinen Rast einlädt. Beim Kuppenheimer Zimmerplatz biegen wir links ab auf den Schindelklammweg.
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Nun wird es interessant, denn die Schindelklamm ist eine geologische Rarität. Auf der rechten Seite
erwartet uns ein Aufschluss grünlich-grauer Tonschiefer der sogenannten Unteren Schindelklammserie.
Das Gestein stammt aus dem Altpaläozoikum (Ende Kambrium / Anfang Ordovizium).
Und unmittelbar danach, auf der linken Seite der Schindelklamm nahe dem Schießstand,
befindet sich ein ehemaliger Steinbruch mit Rotliegendsedimenten aus einem wesentlich späteren Erdzeitalter.
Die räumliche Entfernung beider Aufschlüsse beträgt nur etwa 100 Meter, der zeitliche Abstand jedoch etwa 230 Millionen Jahre.
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Beim Schießplatz (230 m ü. NN) wählen wir die sogenannte Fichtentalstrasse
in Richtung Harsbachhütte (184 m ü. NN).
Bei dieser gehen wir auf der Fichtentalstrasse weiter und gelangen auf dieser an eine Stelle,
an der auf der rechten Seite im Wald versteckt eine weitere, kleine Hütte steht. Unmittelbar davor biegt ein schmaler,
bewachsener Waldweg scharf rechts ab. Diesem folgen wir und stehen nach einer Biegung vor einer riesigen Öffnung,
dem Kuppenheimer Steinbruch im Fichtental. Aufgeschlossen sind Kalksteine des Oberen Muschelkalks.
Es handelt sich um eine abgesunkene Muschelkalkscholle inmitten des Mittleren Buntsandsteins.
Im Trochitenkalk (mo1) findet man versteinerte Stile von Seelilien (Encrinus liliformis)
und im Nodosuskalk (mo2) befinden sich versteinerte Gehäuse von Ceratiten (den Ammoniten des Trias).
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Wir gehen zurück auf die Fichtentalstrasse. Falls wir uns für das Endziel Kuppenheim entscheiden,
bleiben wir auf diesem Wanderweg bis zum Fichtental-Parkplatz (153 m ü. NN) beim Kuppenheimer Friedhof.
Durch die Stadt Kuppenheim hindurch und über die Murg hinweg gelangen wir zur S-Bahn-Haltestelle Kuppenheim.
Falls wir jedoch den Ort Förch als Endziel wählen, wechseln wir bei der Krebsbachbrücke
die Talseite und wandern über den Backenweg und den Schmetterlingsweg zum Schloss Favorite und
dann weiter nach Förch, von wo aus wir mit dem Bus nach Rastatt zurückfahren können.
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Bemerkung
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Beim Schießplatz hat man die Alternative, Haueneberstein bzw. Balg/Baden-Oos als Endziel anzusteuern.
In diesem Fall biegt man links ab in Richtung Waldparkplatz Ziegelwasen/Ochsenmatten.
Der Waldparkplatz Ziegelwasen liegt an der Straße nach Ebersteinsteinburg.
Am Parkplatz liegt aufgeschlossen vor uns ein Steinbruch im Oberen Muschelkalk.
Der abgebaute Muschelkalk diente wohl als Grundlage für die Kalkbrennerei der Einwohner von Ebersteinburg (1835-1895).
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Weiter geht es vom Parkplatz aus entlang der Ochsenmatten und des Eberbachs.
Dabei passieren wir rechter Hand einen ehemaligen Steinbruch im Oberen Buntsandstein.
Ziel kann nun Haueneberstein oder Balg/Baden-Oos sein, um mit der S-Bahn zurückfahren zu können.
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Achtung!
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In den Steinbrüchen und sonstigen Aufschlüssen ist äußerste Rücksicht und Vorsicht geboten.
Erstens handelt es sich mitunter um schutzwürdige geologische Objekte und zweitens
ist nicht auszuschließen, dass hier Vögel brüten oder auch Kreuzottern sich aufhalten.
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Gesamtlänge, Höhenangaben
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Ca. 8 Kilometer, Gaggenauer Sportzentrum (145 m ü. NN), Bückelfirst (280 m ü. NN),
Kuppenheimer Zimmerplatz (270 m ü. NN), Fichtental-Parkplatz (153 m ü. NN)
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Anfahrt mit der Bahn
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Bahnhof Rastatt → Murgtalbahn (S41) → Haltestelle Bahnhof Gaggenau
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Links
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Staatliches Museum für Naturkunde Karlsruhe
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Poster 'Lebendiger Planet'
(Erdgeschichtliche Zeitalter im Überblick; erhältlich im Naturkundemuseum Karlsruhe)
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