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Wanderwetter
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Wettervorhersagen
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Unsere heutigen Wetterprognosen basieren auf Daten von Bodenmessstationen
(Windgeschwindigkeit, Temperatur, Luftdruck, Luftfeuchtigkeit, Niederschlagsmenge)
sowie von Radiosonden, Wettersatelliten, Verkehrsflugzeugen und Wetterschiffen.
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Die Wetterprognosen sind in den letzten Jahrzehnten immer besser geworden. Die 24-Stunden-Vorhersage erreicht
mittlerweile eine Eintreffgenauigkeit von neunzig Prozent. Die Treffsicherheit für die kommenden 3 Tage
beträgt über 75 Prozent. Natürlich spielen auch lokale Einflüsse wie Gebirge und Bewuchs eine Rolle.
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Die Wetterkarte fasst das Wettergeschehen zusammen und gibt Aufschluss über das bevorstehende Wetter.
Bis zu einem gewissen Maße kann kann man auch als Laie eine Prognose stellen.
Neben Thermometer und Barometer zur Messung von Temperatur und Luftdruck braucht man dazu nur
eine "gesunden Beobachtungsgabe" über Wind und Art der Wolken.
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Witterungsvorhersagen
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Witterungsprognosen, d.h. Wetterprognosen über einen längeren Zeitraum wie Wochen oder gar Monate, sind erst
sehr beschränkt möglich. Gerade in unseren Breitengraden in Europa sind sie aufgrund des wechselhaften Wetters
sehr schwierig zu erstellen.
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Auch hier gibt es gewisse Erfahrungswerte wie z.B. die Eisheiligen oder der Altweibersommer.
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Wolken und Wetter
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Wolken sind in der Regel Ansammlungen von Wassertröpfchen. Bei höheren Wolken bzw. bei niedrigeren Temperaturen
können diese teilweise oder vollständig auch aus Eiskristallen bestehen. Der Wanderer ist nun versucht, durch richtige
Deutung von Form, Aussehen, Höhe und Veränderungen dieser Merkmale Aussagen über die lokale Wetterentwicklung zu gewinnen.
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Die Klassifikation unterscheidet zunächst einmal nach Aussehen: Stratus (Schichtwolken),
Cumulus (Haufenwolken), Cirrus (Schleierwolken) und Nimbus (Regenwolken).
Desweiteren spielt die Höhe ihres Vorkommens in der Troposphäre eine Rolle. Nach der offiziellen internationalen Klassifizierung
werden Wolken nach der Höhe ihrer Untergrenze in vier Wolkenfamilien eingeteilt: niedrige, mittelhohe, hohe und
solche, die sich über mehrere Stockwerke erstrecken (vertikale Wolken). Einige Wolken reichen bis in die Stratosphäre.
Diese vier Familien umfassen zehn Gattungen und sind weiter unterteilt in Arten und Unterarten.
Häufig sind mehrere Wolkenformen gleichzeitig vorhanden.
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Die zehn Wolkengattungen sind:
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Cumulus (Cu): |
typische Haufen- oder Quellwolke mit glatter horizontaler Wolkenuntergrenze |
Stratus (St): |
einheitlich graue Wolkenschicht |
Stratocumulus (Sc): |
Mischform zwischen schicht- und haufenförmigen Wolken, unscharfe Ränder |
Nimbostratus (Ns): |
Regenwolke (Landregen) |
Cumulonimbus (Cb): |
Gewitterwolke, mächtige vertikale Ausdehnung, hohe interne Dynamik, z.T. Eiskristalle |
Altostratus (As): |
mittelhohe Stratusbewölkung, kein Niederschlag |
Altocumulus (Ac): |
Cumuluswolke, Untergrenze im mittelhohen Bereich, häufiges Vorkommen in unseren Breiten |
Cirrus (Ci): |
feine Federwolken, durchweg aus Eiskristallen |
Cirrostratus (Cs): |
hohe Stratusbewölkung, durchweg aus Eiskristallen |
Cirrocumulus (Cc): |
Schäfchenwolken, vorwiegend aus Eiskristallen |
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Wolkenstockwerke (Quelle: Wikipedia)
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Man beachte, dass je nach geografischer Breite die unterste Schicht der Atmosphäre, die Troposphäre,
unterschiedlich hoch ist:
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Wolkenfamilie |
Polargebiete |
Gemäßigte Breiten |
Tropen |
Hohe Wolken |
3 bis 8 km |
5 bis 13 km |
6 bis 18 km |
Mittelhohe Wolken |
2 bis 4 km |
2 bis 7 km |
2 bis 8 km |
Tiefe Wolken |
0 bis 2 km |
0 bis 2 km |
0 bis 2 km |
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Zur weiteren Vertiefung der Kenntnisse seien folgende Websites empfohlen:
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Wolken (Wikipedia)
Top-Wetter.de - Wetterkurs
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Gewitter
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Gewitter entstehen, indem feuchtwarme Luftmassen in die höhere, kältere Atmosphäre aufsteigen.
Der Wasserdampf beginnt zu kondensieren und bildet dabei die Gewitterwolken (Cumulonimbus).
Turbulente Luftströmungen mit hinreichend großen vertikalen Temperaturunterschieden
trennen die kondensierten Wassertröpfchen und Eiskristalle in unterschiedliche elektrische Potentiale auf (Reibungsladung).
Irgendwann ist die Durchschlagsspannung erreicht und die Potentialunterschiede bauen sich durch
elektrische Entladungen (Blitze) ab.
Oftmals fallen aus einer Gewitterwolke dicke, kalte Regentropfen, manchmal auch Graupel oder sogar Hagelkörner.
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Hinsichtlich ihrer Entstehung lassen sich unterschiedliche Gewitterarten unterscheiden:
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Luftmassengewitter treten in einer einheitlichen feuchtwarmen Luftmasse auf. Zu ihnen zählen die Wärmegewitter
(auch Sommergewitter). Wenn starke Sonneneinstrahlung die feuchte Luft in Bodennähe erwärmt,
verdunstet Wasser und steigt als Wasserdampf auf. Wärmegewitter treten meistens in den Nachmittags-
und Abendstunden auf. Auch die Wintergewitter gehören zu dieser Kategorie. Sie kommen durch
starke Abkühlung in der Höhe zustande und treten am häufigsten in den Mittags- und frühen Nachmittagsstunden auf.
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Frontgewitter entstehen, wenn sich eine Front kalter Luft wie ein Keil unter eine feuchtwarme Luftmasse
schiebt und diese anhebt. Frontgewitter kommen im Sommer relativ häufiger vor, im Winter seltener.
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Orographische Gewitter entstehen durch Hebung der Luftmasse an Gebirgshängen. Dabei kühlt sie sich ab
und kondensiert. Falls sich solche Gewitter in Tälern stauen, können daraus enorme Regenmengen fallen.
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Entfernungsmessung
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Ein Blitz erreicht eine Temperatur von ca. 30.000 °C. Die solchermaßen erhitzte Luft dehnt sich schlagartig aus
und verursacht einen Donnerschlag. Direkt an der Einschlagstelle des Blitzes donnert es daher gleichzeitig.
Da aber die Lichtgeschwindigkeit und die Schallgeschwindigkeit sehr unterschiedlich sind, werden Blitz und Donner
abseits der Einschlagstelle zeitversetzt wahrgenommen. Die Lichtgeschwindigkeit ist so groß (ca. 300.000 km/s),
dass wir den Blitz fast in Realzeit sehen. Die Schallgeschwindigkeit beträgt aber nur etwa 333 Meter pro Sekunde;
der Schall legt also in 3 Sekunden etwa 1 Kilometer zurück. Teilen wir also die Sekundenzahl
zwischen Blitz und Donner durch 3, so erhält man die ungefähre Entfernung in Kilometer.
Stellt man die Rechnung mehrmals an, so weiß man, ob sich das Gewitter nähert oder ob es abzieht.
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Verhalten bei Gewitter
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Falls möglich Schutz in Gebäuden oder Fahrzeugen suchen.
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Hügel und Höhenzüge meiden, ebenso Höhleneingänge, Gewässer sowieso.
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Die unmittelbare Nähe von Bäumen, Masten und Türmen meiden. Der Aufenthalt in Wäldern ist mitunter lebensgefährlich.
Schlägt der Blitz in einen Baum ein, so kann dieser durch das in ihm enthaltene Wasser und die schlagartige Hitze
des Blitzes regelrecht explodieren, da das Wasser verdampft und den Baum sprengen kann.
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Auf offenem Gelände die Füße zusammenstellen, in die Hocke gehen, Arme am Körper halten und den Kopf einziehen.
Denn die Gefahr geht nicht nur vom direkten Blitzeinschlag, sondern auch vom Blitzstrom aus.
Dieser breitet sich etwa 20 Meter um den Einschlagpunkt herum im Erdreich aus. Je breitbeiniger man steht,
desto höher ist die so genannte Schrittspannung, die den gefährlichen Blitzstrom durch den Körper treibt.
Daher sollten die Füße dicht beieinander stehen und möglichst wenig Körperteile den Boden berühren.
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Windstärken
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0
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Windstille
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Keine Luftbewegung, Rauch steigt senkrecht empor
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1
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Lüftchen
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Rauch zeigt Windrichtung an, Blätter unbewegt
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2
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Leichte Brise
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Blätter rascheln, Wind im Gesicht spürbar
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3
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Sanfte Brise
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Blätter und dünne Zweige bewegen sich, Wimpel werden gestreckt
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4
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Mittlere Brise
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Zweige bewegen sich, loses Papier wird vom Boden gehoben
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5
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Frische Brise
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Größere Zweige und Bäume bewegen sich, Schaumköpfe auf Seen
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6
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Steife Brise
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Dicke Äste bewegen sich, hörbares Pfeifen an Drahtseilen oder an Ecken
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7
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Starker Wind
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Bäume schwanken, Widerstand beim Gehen gegen den Wind
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8
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Stürmischer Wind
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Große Bäume werden bewegt, Zweige brechen von Bäumen, beim Gehen erhebliche Behinderung
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9
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Sturm
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Äste brechen, Ziegel werden von Dächern gehoben
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10
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Schwerer Sturm
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Bäume werden entwurzelt, Häuser beschädigt
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11
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Orkanartiger Sturm
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Heftige Böen, verbreitet Sturmschäden
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12
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Orkan
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Schwere Sturmschäden, Verwüstungen
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Windstärken werden nach einer vom britischen Admiral Sir Francis Beaufort (1774-1857)
entwickelten zwölfteiligen Skala gemessen. Der stärkste Sturm ist danach ein Orkan,
der Geschwindigkeiten von mindestens 118 Kilometer pro Stunde erreicht.
Die nach Beaufort gemessenen Winde werden üblicherweise in die Stärken 0 bis 12 eingeteilt.
Diese 12-teilige Skala wurde 1946 auf Beschluß der Internationalen Meteorologischen Organisation
auf 17 Beaufort erweitert.
Für die Differenzierung von Windstärken oberhalb 12 Beaufort werden aber in der Regel andere Skalen verwendet.
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Inversionswetterlage
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Mitunter kommt es in Rheinebene zu einer Inversionswetterlage.
Normalerweise nimmt die Temperatur der Luftschichten mit steigender Höhe ab.
Bei der Inversionswetterlage steigt die Temperatur mit der Höhe jedoch an.
Die untere kältere Luftschicht weist eine höhere Dichte auf und wird von der oberen wärmeren Luftschicht abgeschirmt.
Oft genug ist die Rheinebene dann ein riesiges Nebelmeer,
während oberhalb der Inversionsschicht die Sonne scheint und gute Fernsicht herrscht.
In einer solchen Situation lohnt es sich, auf den Höhen des Schwarzwaldes zu wandern.
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Naturphänomene
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Der Wanderer erlebt in der Natur immer wieder herrliche und höchstinteressante Phänomene,
über die es sich lohnt, mehr zu wissen:
Wie entsteht ein Regenbogen?
Wie entstehen Himmelsblau, Abendrot und Morgenrot?
Warum ist der Mond oder die Sonne am Horizont so groß?
und vieles andere mehr.
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Wetter- und Bauernregeln
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Dieses Fass soll hier nicht aufgemacht werden, was nicht heissen soll, dass das alles Mist ist.
Bauernregeln sind oft genug aus der Beobachtung aufeinander folgender Umstände und Wetterlagen entstanden
und versuchen Rückschlüsse und Vorhersagen auf kommende Ereignisse und Wetterlagen zu treffen.
Bauernregeln wurden meist über Generationen hinweg weitergegeben.
Früher war die vorherrschende Meinung, dass Bauernregeln nur selten richtig liegen.
Als man aber Ende des 20. Jahrhunderts begann, sie statistisch zu überprüfen und dabei auf das Entstehungsgebiet
und die Entstehungszeit (Berücksichtigung der Einführung des Gregorianischen Kalenders) der jeweiligen Regel achtete,
stellte man fest, dass Bauernregeln als Erfahrungswerte doch relativ häufig zutreffen.
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Islandtief und Azorenhoch
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Was wir auf jeden Fall wissen: es gibt zwei große rivalisierende Druckgebilde, die unser Wetter in Mitteleuropa wesentlich bestimmen:
das Islandtief und das Azorenhoch. Beim einen handelt es sich um Kaltluftmassen aus dem Polargebiet,
beim anderen um Warmluftmassen aus dem Äquatorbereich. Beide strömen in die mittleren Breiten vor.
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Je nach Lage und den Druckunterschieden der beiden Gebilden formt sich bei uns das Wetter.
Ein starkes Azorenhoch schiebt die Tiefdruckgebiete weiter nach Norden; in Mitteleuropa scheint die Sonne.
Wird jedoch das Azorenhoch nach Süden abgedrängt, gelangen mit den Westwinden Tiefausläufer nach Mitteleuropa.
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Links
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unwetter.de
donnerwetter.de
wetteronline.de
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