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NEST Raukehl - Themen
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Rheinaue: Kulturlandschaft - Naturlandschaft, Wildnis
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Landwirtschaft (Heuernte bei Plittersdorf)
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Fischerei (Aalschokker Heini bei Wintersdorf)
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Trotz aller Unwirtlichkeit bot die Rheinaue in Urzeiten einen großen Fischreichtum und fruchtbare Auenböden.
Die Besiedelung des Rieds fand im frühen Mittelalter statt. Plittersdorf wurde im Jahr 731 zum ersten Mal urkundlich erwähnt,
Wintersdorf im Jahr 799 und Ottersdorf Ende des 10. Jahrhunderts.
Der sich stetig verändernde Verlauf des Rheins und seiner Seitenarme zwang die Bewohner immer wieder zu Schutzmaßnahmen,
mitunter sogar zur Verlagerung von Ansiedlungen.
Dunhausen und Muffenheim, zwei weitere ehemalige Riedorte, wurden im 16. Jahrhundert ganz aufgegeben.
Das Spannungsfeld zwischen Siedlungstätigkeit und Kulturlandschaft einerseits und zwischen Naturlandschaft und Wildnis andererseits
ist hier in den Rastatter Rheinauen noch besonders ausgeprägt. Sie ist eine Überflutungsaue.
Hier kann der Rheinstrom bei Hochwasser noch heute ungehindert über die Ufer treten und das Land überschwemmen.
Wildnis in den Rheinauen bedeutet nicht, dass es sich um eine vollkommen unberührte Naturlandschaft handelt.
Es ist vielmehr die 'kleine Wildnis' vor unserer Haustür im Gegensatz zum technikgeprägten und durchorganisierten Alltag.
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Wasser: Lebenselixier - Lebensgefahr
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Wasser gehört untrennbar zu den Rheinauen. Wasser in den Rheinauen hat viele Facetten.
Wasser in den Rheinauen bedeutet zunächst einmal Leben, Leben im, auf dem und am Wasser:
Fische, Wasservögel, Libellen, Amphibien und anderes mehr.
Die Rheinauen beherbergen riesige Grundwasservorkommen. Das Grundwasser in der Erde spendet uns Menschen sauberes Trinkwasser.
Der Rheinstrom ist Wasserstraße und Energielieferant zugleich.
Wasser in den Rheinauen kann aber auch Gefahr und Tod bedeuten.
Wenn in den Hochgebirgen der Alpen und in den Mittelgebirgen von Schwarzwald und den Vogesen der Schnee schmilzt und
starke Regengüsse dazukommen, dann steigt der Wasserpegel am Rhein und reisende Hochwasser durchströmen die Auen.
Tier und Mensch müssen sich in Acht nehmen und in Sicherheit bringen.
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Alt- und Totholz: Vom Entstehen und Vergehen
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"Badischer Dschungel" im Murgwinkel
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Baum mit Misteln, ein Halbschmarotzer
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Stehendes Totholz an der Raukehl
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Am Ufer des Gänsrheins
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Gänsrhein mit Tot- und Schwemmholz
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Liegendes Totholz
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Im Wirtschaftswald werden die Bäume in der Regel dann geschlagen, wenn sie ihr wirtschaftliches Optimum erreicht haben.
Die Wachstumsphase bis zu diesem Zeitpunkt beträgt oft nur ein Viertel oder Drittel der vollen Lebenszeit eines Baumes.
Die Reife sowie die Alters- und Zerfallsphase bis hin zum organischen Abbau bleiben außen vor.
Doch immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass zu einem gesunden Waldökosystem auch alte und tote Bäume gehören.
Rund ein Fünftel der gesamten Waldfauna ist auf totes Holz angewiesen.
Zwar gibt es im Rheinauenwald mehr liegendes Totholz als im Landesdurchschnitt, doch das stehende Totholz macht gerade mal die Hälfte
dessen aus.
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Alt- und Totholz: Vom Vergehen und Entstehen
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Pappelstumpf mit Figuren 03 ⁄ 2012
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Junge Pappel treibt aus dem Altholz 05 ⁄ 2012
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Bei dem Baumstumpf auf den obigen Fotos und den Fotos in dem folgenden Abschnitt handelt es sich um ein und dieselbe Pappel.
(Man beachte die Jahreszahlen.) Wie durch ein Wunder treibt aus dem 'toten' Pappelstumpf wieder ein frischer Trieb.
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Die Rheinauen im Wandel der Jahreszeiten
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Kleiner Bärensee 04 ⁄ 2007
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Kleiner Bärensee 12 ⁄ 2007
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Kleiner Bärensee 01 ⁄ 2011
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